Das motorische Bewusstsein und die Grenze der Absichtlichkeit

[= Teilprojekt 1 in der Forschergruppe „Grenzen der Absichtlichkeit“, 2006–2008]

Projektleiter: Prof. Dr. Gottfried Seebaß
Projektbearbeiter: Dr. des. Michael Schmitz

Projektbeschreibung

Eine Reihe von Phänomenen, von Gewohnheitshandlungen bis zu verschiedenen Pathologien, scheinen Grenzen der Handlungskontrolle durch Absichten und damit auch der philosophischen Standardkonzeption von Handlungen als durch Absichten verursachte Körperbewegungen zu belegen. Im Projekt soll daher der Handlungscharakter von Körperbewegungen nicht mehr allein durch ihre kausalen Beziehungen zu Absichten verstanden werden, sondern unter Bezug auf sensomotorische Handlungsschemata und das motorische Bewusstsein. Zentral ist dabei die Hypothese, dass letztere im Gegensatz zu Absichten eine nichtsprachliche, nichtbegriffliche Struktur haben. Diese Verschiedenheit repräsentationaler Formate und die relative Autonomie von Handlungsschemata gegenüber Prozessen rationaler Willensbildung wiederum könnten Grenzen der Kontrolle durch Absichten erklären. Diese Hypothesen sollen in enger Kooperation mit psychologischen Projekten auf ihre theoretische und empirische Adäquatheit untersucht werden. Schließlich sollen auf der Grundlage der alternativen Handlungskonzeption neue Antworten auf traditionelle Fragen der Handlungstheorie gegeben werden.

Publikationen

Michael Schmitz: „G.E.M. Anscombe: Intention“, in: H. L. Arnold (ed.): Kindlers Literaturlexikon, 3. Auflage, München (Kindler) 2009, Band 1.